Gesetzliche Krankenkassen, die kein Geld für Homöopathie ausgeben

Aus privaten Gründen habe ich nach einer aktuellen Liste gesucht, die gesetzliche Krankenkassen auflistet, die keine homöopathischen Leistungen bezahlen.

Homöopathie in Flaschen

Dabei bin ich auf die Liste von Christian Buggisch gestoßen, der sich schon 2015 die gleiche Frage gestellt hat. Er fand damals etwa 5(!) Krankenkassen unter ca. 130 Krankenkassen in Deutschland. Von diesen 5 wurde die BKK Vital abgewickelt, die SIEMAG BKK hat mit der Novitas BKK fusioniert und bezahlt nun Homöopathie und die AOK Sachsen-Anhalt ist nicht bundesweit verfügbar.

Somit bleibt nach meinem derzeitigen Kenntnisstand wirklich nur die Debeka BKK die generell keine Homöopathie bezahlt. Das ist bei etwa 97 gesetzlichen Krankenkassen erstaunlich wenig und leider bezeichnend. Die Salus BKK bezahlt mittlerweile auch homöopathische Arzneimittel, wenn sie von einem Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Homöopathie oder Naturheilverfahren“ verordnet werden. Danke für den Hinweis in den Kommentaren!

Globuli

Die Techniker Krankenkasse bietet seit dem 01.01.2021 einen Wahltarif an. In diesem Select Tarif kann man sich die Kostenerstattung für Homöopathie sozusagen herausnehmen lassen und bekommt dafür eine Prämie von 18€ jährlich. (Insgesamt lassen sich 5 verschiedene Bestandteile herausnehmen, so das man auf bis zu 90€ im Jahr kommt.

Klingt auf den ersten Blick ganz nett, hat aber einen Haken. Mit der Herausnahme der Erstattung von „Homöopathie nach dem TK-Vertrag“ und „Alternative Arzneimittel“ verzichtet man auch gleichzeitig auf die Erstattung von

Osteopathie, sportmedizinische Untersuchung und Beratung, Rufbereitschaft für Hebammen, künstliche Befruchtung, ambulante und stationäre Behandlung von nicht zugelassenen Leistungserbringern“.

Quelle: TK

Das hätte man sicherlich noch deutlich vernünftiger und kleinteiliger regeln können. Auch das Verhältnis von 18€ Prämie zu „bis zu 100€ für Homöopathische Arzneimittel“ PLUS der kompletten Leistungen die teilnehmende Ärzte am TK Homöopathie Vertrag abrechnen ist sicherlich noch nicht wirklich ausgewogen.

Falls noch jemand eine GKV findet, die die Kostenerstattung für homöopathische Arzneimittel ablehnt, teilt sie mir gerne mit!


Kommentare

11 Antworten zu „Gesetzliche Krankenkassen, die kein Geld für Homöopathie ausgeben“

  1. Hallo, hier scheint ein Tippfehler zu sein:
    „leiser“ statt „leider“

    „Das ist bei etwa 97 gesetzlichen Krankenkassen erstaunlich wenig und leiser bezeichnend.“

    1. Danke! Direkt korrigiert!

  2. Dieses Bundling ist totaler Quatsch, ja, keine Frage. Aber der Tarif ist kein „Verzicht“ oder eine „Abwahl“ im engeren Sinne, sondern der Wechsel zu einem Selbstbehaltmodell. Die Leistungen können weiter in Anspruch genommen werden, aber es wird dann eine Selbstbeteiligung verlangt, und die Erstattung entfällt in dem Jahr natürlich. Da hier aber eine Erstattung von 18€ einem maximalen Selbstbehalt von 24€ gegenübersteht, finde ich das einen gangbaren Weg.

    1. Da hast du auch Recht.

  3. Salus übernimmt dann jetzt doch Homöopathie

    https://www.salus-bkk.de/faq/

    Strg+F Homöopathie

    1. Danke für den Hinweis, ich habe es ergänzt.

  4. IKK Innovation deckt keine Homöopathie ab

    1. Die Debeka BKK hat Osteopathie aufgenommen, aber zählt offensichtlich weiterhin keine homöopathischen Mittel.

      1. Avatar von Mithrandir
        Mithrandir

        Akupuktur zahlt sie auch. Ein Jammer….

    2. Avatar von Simon Heck
      Simon Heck

      Das steht auf der IKK Website “Immer mehr Menschen suchen nach Alternativen zur klassischen Schulmedizin und chemisch hergestellten Medikamenten. Wir übernehmen für einige der bekanntesten ergänzenden Behandlungsmethoden die Kosten.“ wenn Mann weiter sucht findet man Spezielle für Homöopathie, dass sie einen Teil zahlen.
      Allerdings reden sie die ganzen Schwurbel schön.

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