Im Rahmen einer blogübergreifenden Testaktion wurde mir eine Samsung Gear Fit2 Pro zur Verfügung gestellt, die ich in den letzten Wochen auf Herz und Nieren testen konnte. Hier dann jetzt einmal meine persönliche und durchaus ausführliche Sicht der Dinge.
Generell ist Bewegung ja immer gut und so habe ich mir vor einiger Zeit eine Gear S3 Frontier zugelegt. Diese schaut aus wie eine klassische Armbanduhr, hat aber im Vergleich zur jetzt getesteten Gear Fit2 Pro einige Nachteile. Im folgenden Test gehe ich hauptsächlich auf die Gear Fit2 Pro ein, vergleiche aber auch immer wieder mit der mir schon zuvor bekannten S3 Frontier.
Ich bin ein klassischer Hobbysportler, der gerne mal ins Fitnessstudio geht oder ein paar Bahnen schwimmt. Ich erwarte zuallererst einmal von einem Fitnesstracker, dass er mich unauffällig und recht ausdauernd durch den Alltag begleitet und mir abends eine schicke Zusammenstellung meines Tages aufbereitet.
VERPACKUNG + LIEFERUMFANG: Die Gear Fit2 Pro kommt in einem kleinen rechteckigen Kästchen und ist darin sicher in recht dichtem Schaumstoff verpackt, so dass nichts umherfliegt oder herumwackelt. In dem Kästchen befinden sich Gear Fit2 Pro, die magnetische Ladeschale mit festverbundenem USB Kabel sowie eine kurze und kompakte Gebrauchsanleitung.
ANLEITUNG: Hier ist es wie so oft. Ein Wearable mit einer Masse an Funktionen soll auf 24 winzigen Seiten erklärt werden. Die wichtigsten Dinge stehen allerdings tatsächlich drin, für alles andere gibt es auf der Samsung Internetseite ein sehr umfangreiches und hilfreiches PDF.
LADEVORGANG: Die Uhr wird magnetisch an der kleinen Ladeschale befestigt. Aufgeladen wird durch den Kontakt von 2 kleinen goldenen Kontakten und nicht per Induktion wie bei der S3 Frontier. Das USB Kabel ist mit der Ladestation fest verbunden, hier hätte ich mir ein Micro USB- oder noch lieber ein USB-C-Kabel gewünscht, da man dann einfach flexibler ist. Ein Adapter für die Steckdose ist nicht enthalten, diese hat man aber in der Regel in größerer Menge zuhause.
Der komplette Ladevorgang dauert je nach Batteriestatus zu Beginn meist etwas mehr als eine Stunde.
DESIGN: Die Gear Fit2 Pro ist leicht geschwungen und passt sich so der natürlichen Krümmung des Arms perfekt an. Auch das Display ist leicht gebogen und schmiegt sich gut an. Das Design ist ein sportlich aktives und nicht so wirklich klassisches Uhrendesign, aber das stand für Samsung bei der Entwicklung der Gear Fit2 Pro glaube ich auch nicht ganz oben auf dem Zettel.
VERBINDUNG ZUM SMARTPHONE: Die Nutzung mit einem Smartphone setzt das Herunterladen der Samsung Gear App voraus, welche sich im Playstore oder bei den Galaxy Apps finden lässt. Die angeforderten Berechtigungen sind alle logisch nachvollziehbar, da man in Verbindung mit Samsung Handys quasi fast alles auch von der Uhr aus erledigen kann.
Das Pairing der Gear Fit2 Pro geschieht dann schnell und problemlos über Bluetooth.
Für die Auswertung der Fitnessdaten greift man am besten auf S Health von Samsung zurück, welches sehr schön gestaltet und übersichtlich alle ermittelten Werte aufbereitet.
ANZEIGE: Die Anzeige ist durch die leicht gebogene Form gut lesbar und durch die Helligkeitsregulierung sogar bei direkter Sonneneinstrahlung. Das gibt einen großen Pluspunkt, da es in Vergangenheit viele Wearables gab, die den Benutzer grade im Outdoor Bereich quasi blind herumlaufen ließen.
KALORIENVERBRAUCH: Diesen ermittelt die Gear Fit2 Pro aus den zur Verfügung gestellten Basisdaten, Größe, Geschlecht und Gewicht. Für jede einzeln gemessene Aktivität wird dieser angezeigt und fließt in die Tagesauswertung mit ein.
SCHRITTZÄHLER: Durch die eingebauten Sensoren zählt der Fitnesstracker auch die gelaufenen Schritte. Dieser Wert ist ziemlich akkurat, im Vergleich mit der S3 Frontier gibt es nur minimale Abweichungen und auch wenn man manuell mitzählt, kam ich bei 1000 Schritten nur auf eine Abweichung von +/- 15. Da kann ich persönlich sehr gut mit leben. Falls man eine bestimmte Zeit relativ unbewegt herumsitzt, fordert einen die Gear Fit2 Pro zum Bewegen auf und schlägt auch gleich eine passende Dehnübung vor.
PULSMESSER: Der Puls wird entweder ständig oder in verschiedenen Intervallen gemessen, je nach persönlicher Vorliebe kann man dieses einstellen. Das dauerhafte Messen erhöht natürlich den Akkuverbrauch. Stellt die Gear Fit2 Pro von selbst eine sportliche Aktivität fest, wird der Puls automatisch dauerhaft gemessen, bis man aufhört sich sportlich zu betätigen.
ETAGENZÄHLER: Durch die integrierten Gyroskope zählt die Gear Fit2 Pro auch die Zahl der zurückgelegten bzw. überwundenen Etagen. Dieses passt nicht immer 100%, aber es ist ein ganz guter Wert zur groben Orientierung.
RADFAHREN: Nach etwa 10 Minuten erkennt die Gear Fit2 Pro automatisch, wenn man sich auf einer Radtour befindet und zeichnet diese Aktivität dann auch automatisch auf.
FITNESS-TRAINING: Im Fitnessstudio kann man die Gear Fit2 Pro natürlich auch benutzen, einige Übungen erkennt die Uhr automatisch, für alles andere kann man eigentlich manuell die Aktivität auswählen und schon zählt die Uhr die Zeit und errechnet daraus die verbrauchten Kalorien.
SCHWIMMEN: Endlich ein richtig wasserfester Fitnesstracker! Die Gear Fit2 Pro ist für die Nutzung in Schwimmbädern freigegeben und hat sogar, in der Speedo App, einen automatischen Bahnenzähler integriert. Damit ist auch der größte Nachteil meiner S3 Frontier behoben, denn die durfte man maximal zum Duschen umbehalten.
24-STUNDEN-ÜBERSICHT: Das Gerät zeigt einem für jeden Tag an, zu welchen Zeiten man aktiv war. Man kann auch ältere Protokolle nachschauen.
BENACHRICHTIGUNGEN: In der Samsung Gear App kann man für jede einzelne App einstellen, ob Benachrichtigungen auf die Uhr weitergeleitet werden sollen. Das ist ein sehr nützliches Feature, da man ja nun wirklich nicht alles immer sehen will. Im Zusammenspiel mit aktuellen Samsung Handys kann man auf die Benachrichtigungen auch antworten, bei anderen Mobilfunkherstellern werden nur die reinen Benachrichtigungen angezeigt.
MUSIK: Ihr könnt selbst Musik auf die Gear Fit2 Pro spielen, wenn ihr sie mit einem eurem Handy gekoppelt habt. Aber die Gear Fit2 Pro hat noch einen großen Vorteil: Das ist die Spotify-App mit der ihr auch direkt Musik offline auf der Pro speichern könnt, falls ihr ein Premium Abo habt. Der Anmeldevorgang ist über die kleine eingeblendete Tastatur etwas frickelig, aber dann läuft es wunderbar und rund. Hören könnt ihr die Musik entweder über mit der Uhr gekoppelte Bluetooth Kopfhörer oder auch einfach über den integrierten Lautsprecher.
TRAGEKOMFORT: Das mitgelieferte Silikonarmband sitzt gut und man kann es individuell einstellen. Der Nachteil bei Silikonarmbändern ist allerdings, dass sie nicht wirklich atmungsaktiv sind und das trifft auch auf das Armband der Gear Fit2 Pro zu. Hier hätte man sich ruhig an den Produkten einiger Wettbewerber orientieren können und vielleicht das ein oder andere Luftloch ins Band bringen dürfen.
AKKULAUFZEIT: Je nachdem wie viele Benachrichtigungen man sich auf die Uhr senden lässt oder wie sehr man sich sportlich betätigt schwankt die Akkulaufzeit dich sehr stark. Nur per Bluetooth verbunden ohne das Pushen von Benachrichtigungen komme ich problemlos auf 4 Tage. Wenn ich mir Benachrichtigungen schicken lasse, muss die Uhr am Ende des 3ten Tages wieder auf die Ladestation. Höre ich viel Musik über die Uhr oder jogge mit aktiviertem GPS freut sich die Uhr spätestens am Ende jedes 2ten Tages wieder auf einen Ladevorgang. Da muss also jeder für sich entscheiden, wie aktiv man ist
FAZIT: Die Gear Fit2 Pro ist eine tolle Weiterentwicklung aus Samsungs Fitnesstrackersparte und bringt endlich eine wasserdichte Zertifizierung mit.
Im Zusammenspiel mit einem Samsung Handy und der S Health sowie der Gear Manager App bekommt man einen perfekten Begleiter für den Alltag, der einen unauffällig aber durchgehend gut begleitet. Samsung selbst gibt eine UVP von 229€ an, kaufen könnt ihr die Gear Fit2 Pro mittlerweile schon für ab 157€.
Insgesamt gibt es von mir sowohl für sportlich ambitionierte Menschen also auch für den klassischen Otto-Normal-Bürger eine klare Kaufempfehlung, wenn einem das sportliche Design zusagt.
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