„Das Wort zum Sonntag“

Damals waren mir die Toten Hosen irgendwie noch bedeutend sympathischer und sie wirkten unverbrauchter.

Aber zur eigentlichen Frage: Darf man in meinem Alter eigentlich schon „damals“ sagen?
Ich meine, hey ich kenne die Welt erst seit knappen 25 Jahren und die ersten Jahre davon habe ich jetzt auch nicht unbedingt bewusst wahrgenommen. Das ist also wirklich nicht viel.
Andererseits ist doch in diesen Jahren auch schon so unglaublich vieles passiert, so dass ein kleines „damals“ oder „früher“ doch eigentlich wirklich nicht schlecht sein kann. Oder?
Ab wann soll denn bitte sonst die Grenze verlaufen, irgendeine Zeiteinteilung muss es ja geben. Und das nur die Silbereisen Fraktion „früher“ sagen darf, kann ja auch nicht das einzig wahre sein.
Also wo zieht man die Grenze? Vor 5, 10, 15 oder 20 Jahren? Oder erst ab 40?

Ich denke es ist eine Generationenfrage, die allerdings aggressiver angegangen wird, je jünger die Menschen sind!
Besonders auf der Arbeit, wo ich doch oft mit „älteren“ Menschen (über 30 😉 ) zu tun habe, fällt mir dieses ganz extrem auf. Nie habe ich die Aussage „Bei ihrem Baujahr darf man noch nicht damals sagen“ öfter gehört als in den letzten 3 Jahren. Und das von Menschen, die im Schnitt meist nur knappe 10 bis 12 Jahre älter sind. Erschreckend irgendwie.
Menschen mit der im Vergleich zu mir mindestens doppelten Lebenserfahrung haben sich, zumindest mir gegenüber, so noch nie geäußert. Und die schon erwähnte Silbereisen Fraktion erst recht nicht!
Also woran könnte das liegen? Macht man Menschen dadurch ihr eigenes Alter bewusst? Versetzt man sie dadurch in Panik, dass sie feststellen müssen, das die Welt sich weiter dreht? Und wo ist dann der Scheitelpunkt, an dem das Ganze kippt?
Und warum vor allem „wächst“ sich das alles wieder aus? Altersweisheit ist mir zwar ein Begriff, aber das das schon mit Mitte 40 beginnt, hätte ich jetzt auch nicht unbedingt erwartet.
Falls jemand Ideen oder Antworten auf eine dieser Fragen hat, bitte melden!