„Bild für alle“ – Ob Sie wollen oder nicht!?

Laut einem Artikel von DWDL.de und anderen „Mediendiensten“, die Ich jetzt aus Sympathiegründen nicht nenne, plant der Springerkonzern am 23. Juni 2012 BILD an ca. 41 Millionen Haushalte zu verteilen. Ganz egal ob ein „Keine Werbung“ Aufkleber auf dem Briefkasten angebracht ist oder nicht (Bild nennt das übrigens liebevoll „Haushalte inkl. Werbeverweigerer“). Finde ich jetzt ja schon einmal etwas schwierig, da diese „Zeitung“ ja in dem Fall nichts anderes als Werbung ist!

Wer aber weiterhin auf den ersten Blick denkt „Oh nette Sache“ oder „Mensch, die machen ja mal was“ hat nur teilweise Recht. Denn ja, die machen tatsächlich was. Und zwar jede Menge Geld verdienen, denn nichts anderes steckt vermutlich hinter dieser ach so großzügigen Geste.
Hier einmal die Anzeigenpreise:

1/1 Seite : 4.000.000,00 €
1/2 Seite : 2.200.000,00 €
VIP-Streifen : 1.300.000,00 €

Wenn man sich jetzt einmal eine durchschnittliche Bildzeitung ansieht (In der Erinnerung oder irgendwo im Netz, bitte auf gar keinen Fall kaufen!), weiß man ungefähr wie viel Werbung in dieser „Zeitung“ ist. Es wird also durchaus recht Hohe Einnahmen geben.

Wenn man sich dann die Auflage der Bild einmal anschaut, kann man sich vielleicht vorstellen, wie niedrig die Druckkosten bei einer derart hohen Auflage vermutlich sein müssen.
Und da das ganze ja einen „Editionscharakter erhalten und einen Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft spannen“ wird, werden auch vermutlich die Arbeitskosten der Redakteure nicht sehr hoch ausfallen, da man sich viel im eigenen Archiv bedienen kann und einfach nochmal die „schönsten“ Geschichten druckt.
Und da die Verteilung vermutlich über die Deutsche Post erfolgen wird (die haben ja sowieso einen ganz guten Draht zu einander), müssen auch keine Extra Löhne für Zusteller gezahlt werden!

Also alles in allem nur eine große Marketing Masche, mit dem Ziel mit möglichst wenig Arbeit möglichst viel Geld zu verdienen!

Noch einmal zu den „bösen“ Menschen, die keine Werbung erhalten wollen:
Freut euch, dass Ihr Sie bekommt, schreibt „Annahme verweigert / Zurück zum Absender“ auf die Zeitung und werft sie in den nächsten Briefkasten (natürlich nur, wenn Ihr die Bild wirklich von der Post bekommen habt)!
Wobei mir da ja fast schon die armen Briefkastenleerer etwas Leid tun.

Die komplette Verkaufspräsentation in bekannt marktschreierischer Form vom Axel Springer Verlag gibt es übrigens hier.

Und zum Abschluss verweise ich, voller Hoffnung noch auf folgendes:

Wann stirbt Bild?
Wann stirbt Bild?

Diese Grafik stammt von Hannes Griepentrog und wurde auf seinem sehr lesenswerten Blog veröffentlicht!


Kommentare

Eine Antwort zu „„Bild für alle“ – Ob Sie wollen oder nicht!?“

  1. Trotz des eklatanten Rufes dieser Boulevard-Zeitung Nummer 1 muss man den Marketing’ern eines lassen: das Maximaler-Aufwand-bei-minimalem-Einsatz-Prinzip haben sie verstanden 😉

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